Aus meinem siebten Buch: Das kleine Dorf und sein Schriftsteller

 
 
 
„Sie sind in der Presse ein bekannter Autor. Sie bekommen Einladungen zu kulturellen Veranstaltungen von der Ministerpräsidentin, Frau Hannelore Kraft, in die Staatskanzlei Nordrhein-Westfalen. Sie gehören an der führenden Universität unseres Bundeslandes öffentlich im Internet zu den Autoren in Nordrhein-Westfalen. Sie haben sechs Bücher im Buchhandel, aus denen klar hervorgeht, dass Sie ein Intellektueller sind. Trotzdem oder verrückterweise werden Sie in Ihrer heimatlichen Umgebung menschenunwürdig behandelt, indem man Sie unter anderem für einen geistig Behinderten hält und in der Öffentlichkeit als solchen ausgibt. Es muss schrecklich für Sie sein. Was müssen Sie nur alles ertragen und erdulden an Unmenschlichkeit gegenüber Ihrer Person? Dass so etwas überhaupt möglich ist, ist ein Wunder im negativen Sinn. Ich glaube nicht, dass es einen solchen Fall noch einmal in der Welt gibt. Ihr Fall, der Fall Peter Schwarz, ist weltweit einmalig. Das ist eine Schande für die Leute in ihrem Umfeld, die die Tatsachen in ihr Gegenteil verkehren und sich ihretwegen schämen. Es ist umgekehrt, die sollten sich schämen, weil sie sich gegen Sie so unmenschlich verhalten. Dabei müssten sie stolz auf Sie sein und mit geschwellter Brust Werbung für Sie machen. Schaffhausen im Sauerland und Umgebung ist ein kultureller Schandfleck, und was man da an Ihnen verbricht, nenne ich ein Kulturverbrechen. Dass Sie darüber so erbost sind und stellenweise dementsprechend schreiben, ist doch nur eine normale, natürliche Reaktion von Ihnen. Doch, anstatt aus Ihren Büchern eine Lehre zu ziehen,- wenn man sie lesen würde,- und zur Einsicht zu kommen, wie es jeder vernünftige, unvoreingenommene Leser tun würde, macht man alles noch viel schlimmer und hasst Sie umso mehr. Es ist doch wirklich so, wie Sie es in Ihren Werken beschreiben und es mir selbst unter vier Augen berichten. Das ist doch die Wahrheit! Ich weiß es, weil ich, nachdem ich Ihre Bücher gelesen hatte, mich persönlich kundig machte und in Ihrer Umgebung in die Kneipen ging, um mich umzuhören, was man von Ihnen hält. Ich befragte die Leute in den Gasthäusern über Sie. Was ich dabei hörte, war mehr als haarsträubend. Wenn ich es nicht mit meinen eigenen Ohren vernommen hätte, würde ich es für unmöglich halten. Es ist ja alles noch schlimmer, als ich es von Ihnen kenne. Ihre Darstellung ist teilweise eine Beschönigung der Realität. Ich wiederhole: Einen solchen Fall gibt es weltweit nur einmal. Das ist ein weltweit einmaliger Fall. Wie Sie damit umgehen, indem Sie alles literarisch verarbeiten, ohne einem Menschen ein Haar zu krümmen, dafür kann ich Sie nur bewundern. Andere würden in Ihrer Situation Amok laufen, und ich weiß nicht, wie ich selbst in Ihrer Lage reagieren würde. Ihr menschliches Umfeld ist ein weltweit einmaliger Fall im negativen Sinn, und Sie sind ein weltweit einmaliger Fall im positiven Sinn.“