Ich fühle mich angesprochen

 
Da gibt es Menschen, die sind tiefgründiger, fantasievoller, leidenschaftlicher als andere. In ihnen ist ein Übermaß an Liebe, was sie feinfühlig und verletzbar macht. Es brennt ein Feuer in ihren Herzen, dessen Flammen für Erneuerung lodern. Man nennt sie die Verrückten, was sie zweifelsohne auch sind, denn sie laufen nicht in standardisierten Bahnen, wie das die Mehrheit tut. Ihre Wege sind einzigartig, unangepasst und voller Mut, denn sie schwimmen gegen den Strom. Und wen wundert es, dass diese Menschen auch zu den einsamsten zählen? Wer zweifelt daran, dass sie sich in einer oberflächlichen Welt, der es an Fantasie und gewagten Träumen fehlt, wie Aussätzige fühlen? Falls du ein solcher Mensch sein solltest, dann wisse: Der Gesunde in dieser globalen Irrenanstalt bist du. Die anderen sind jene, bei denen es nicht richtig tickt. Mit diesen zeige Mitgefühl und verachte sie nicht, damit du keiner von ihnen wirst. Ich möchte dich in aller Form dazu ermutigen, dich als etwas Wunderschönes zu erkennen, nicht als eine missratene Laune der Natur. Du gehörst zu Gottes geliebten Kindern, denn er hat dich als Juwel unter Kieselsteine gestreut, damit sein Licht in dir funkelt und auf andere fällt. Dein Funkeln ist es, weswegen man dich fürchtet und daher ablehnt. Die hellen Farben deiner wachen Seele sind der Grund, weshalb man dir sagt, du seist entweder zu viel oder zu wenig, aber niemals passend. Denn es ist wahr: Du bist unpassend, da eben nicht angepasst an das dumpfe Grau deines Umfelds. Man hasst in Wirklichkeit nicht dich – man hasst das, was dein Glanz der Welt spiegelt. Man hasst das eigene Unvermögen, sich von einem Kiesel in ein Juwel zu wandeln. Man hasst deine Liebe, weil sie ein Erwachen bewirken könnte, das hart genährte Illusionen wie Seifenblasen zum Platzen brächte. Man hasst deine Freiheit, deine Leidenschaft, deine Fantasie. Aber man hasst nicht dich. Und so es dir Trost ist, dann wisse, dass man andere von deiner Art schon lange vor dir gehasst hat. Deshalb lerne dich selbst als das zu erkennen, was du bist: Ein strahlend helles Rettungsboot im dunklen Meer der Ertrinkenden. Manche werden sich an dich klammern, zu dir ins Trockene klettern, um zu begreifen, auch sie könnten Juwelen sein. Viele aber werden eher stolz ersaufen als dich und das, was du bringst, anzuerkennen. Du kannst nicht mehr tun als ein Leuchtsignal zu senden und die Hände zu reichen. Für dich selbst aber solltest du wissen, dass du so, wie du geschaffen wurdest, geliebt bist von höchster Stelle als Juwel unter Kieselsteinen.