Das lachende Auge

 

Aus meinem siebten Buch: Das kleine Dorf und sein Schriftsteller

 
 
 
 
Ich arbeite nur, was mir Spaß macht und wenn ich Lust dazu habe. Das Schreiben meiner Bücher bereitet mir Freude. Ich schaffe also auch, aber nur was und wann und wie ich will. Dass meine Bücher in Schaffhausen und in den umliegenden Ortschaften nicht beachtet und nicht gekauft werden, muss ich einfach so hinnehmen, wie es ist. Das ist zwar nicht leicht, aber ich werde damit fertig. Ich verhungere deswegen nicht, brauche nicht im Bett den Schirm über mir aufzuspannen wie der arme Poet auf dem berühmten Bild von Spitzweg. Denn ich bin nicht auf den Verkauf meiner Bücher angewiesen, auch nicht auf die Beachtung und Anerkennung der Leute. Ich kann auch ohne Erfolg und ohne Applaus gut leben. Niemand braucht mir einen Cent zu geben und ich kann auch existieren, ohne in Schaffhausen gemocht zu werden. Ich bin unabhängig und selbständig, kann hinfahren, wohin ich will, bin nicht an den Standort Schaffhausen gebunden. Alles, was ich brauche, habe ich. Was will ich mehr?
 
 
Mit einem Auge weine ich, mit dem anderen Auge lache ich.
 
 

Ein zu Höherem berufener hochbegabter Kreativer (November 2020)

 
Text folgt.